In den ersten vier Wochen der Trächtigkeit ändert sich für uns als Züchter in der Regel kaum etwas. Die Föten wachsen in dieser Zeit sehr wenig und sind durch zwei mit Flüssigkeit gefüllten Hüllen im Bauch der Mutterhündin optimal geschützt. Wir sorgen lediglich dafür, dass die Hündin viel Auslauf und Bewegung bekommt. Viele Hündinnen haben auch schon wenige Tage nach dem Deckakt ein gesteigertes Bedürfnis nach Zuwendung, dem wir besonders liebevoll und fürsorglich entsprechen. Etwa ab der dritten Woche kann Brechreiz auftreten in Verbindung mit zeitweilig verminderter Futteraufnahme, was wir allerdings bei unseren Labis nie beobachtet haben. Diese Symptome fallen in einen zeitlichen Zusammenhang mit der Nidation der Eizellen in der Gebärmutter, was mit der Umstellung des gesamten mütterlichen Organismus auf den neuen Zustand zusammenhängt.
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Zu diesem Zeitpunkt kann auch ein leichter, zähflüssiger und glasiger Scheidenausfluss autreten, der bis zum Ende der Trächtigkeit anhält. Wenn die Hündin äußerlich sichtbare Zeichen der Schwangerschaft zu erkennen gibt, fangen wir an, sie zu schonen. Von diesem Zeitpunkt an, der nach ca. 4 - 5 Wochen Tragezeit auftritt, vermeiden wir größere Anstrengungen unserer Hündin. Jetzt ist auch die Zeit gekommen, dass wir die Ernährung den gesteigerten Bedürfnissen der Hündin anpassen. Wir steigern nicht die gefütterten Mengen, wohl aber die Zufuhr von bestimmten Futterzusätzen, wie Kalzium, Phosphor, Spurenelementen und Vitaminen. Die Häufigkeit der Fütterung passen wir dem wachsenden Umfang unserer Hündin an. Mit steigender Trächtigkeitsdauer teilen wir die Tagesration auf mehrere kleinere Mahlzeiten auf. Hierbei berücksichtigen wir, ob der erwartete Wurf groß oder klein ausfallen wird.
Rechnen wir mit einem kleinen Wurf, wird die Futtermenge nicht wesentlich gesteigert. Bei erwarteter Einfruchtigkeit sind wir besonders zurückhaltend mit den Futtermengen, da das in der Regel ohnehin schon übermäßig große Wachstum des einzelnen Welpen nicht auch noch zusätzlich durch reichhaltige Futtermengen begünstigt werden sollte.In den letzten 3- 4 Tagen vor der Geburt reduzieren wir die Futtermenge etwas, was im übrigen viele Hündinnen, vor allem solche, die einen großen Wurf erwarten, schon von alleine tun. Wir kompensieren dieses Defizit durch eine Qualitätssteigerung. Weiterhin achten wir darauf, dass die Hündin bis zuletzt körperlich fit bleibt, auch wenn sie selbst vielleicht nicht unbedingt die Neigung verspürt, sich ausreichend zu bewegen. Ruhige Spaziergänge und genügend Auslauf gehören zum täglichen Pensum, um so eine möglichst unkomplizierte Geburt vorzubereiten.
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